Heinrich Brüning (1885-1970) war ein deutscher Politiker der Zentrumspartei. Er war von 1930 bis 1932 der Kanzler der Weimarer Republik und damit der erste Kanzler, der mit Hilfe von Not- und Eilverordnungen regierte. Brüning versuchte, die Wirtschaftskrise mit einer Politik der defensiven Haushaltskonsolidierung zu bekämpfen. Seine Sparpolitik führte jedoch zu steigender Arbeitslosigkeit und sozialen Unruhen.
Brüning wurde in Münster geboren und studierte Jura und Volkswirtschaftslehre. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er in die Zentrumspartei ein und wurde 1924 in den Reichstag gewählt. Brüning war bekannt für seine konservativen Standpunkte und seine Ablehnung von sozialistischen und kommunistischen Ideen.
Als Kanzler der Weimarer Republik konnte Brüning keine stabile Mehrheit im Reichstag erreichen. Er regierte zunächst mithilfe von Notverordnungen und versuchte später, eine Mehrheit durch Neuwahlen zu erlangen. Diese Strategie scheiterte jedoch, und Brüning wurde letztendlich durch ein konstruktives Misstrauensvotum gestürzt.
Nach seiner Zeit als Kanzler emigrierte Brüning ins Exil und setzte sich während des Zweiten Weltkriegs für einen demokratischen Wiederaufbau Deutschlands ein. Er kehrte 1950 nach Deutschland zurück und war als Hochschullehrer tätig. Brüning gilt als einer der umstrittensten Kanzler der Weimarer Republik, da seine Politik oft als mangelhaft und ineffektiv betrachtet wird.
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